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CATT

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Pathetischer Prolog über den Mond 🌙
Auch, wenn wir den Mond nicht sehen können, ist er immer irgendwie da. Manchmal ist die Distanz unbegreiflich, hin und wieder sind Wolken davor und wir können nur seine Umrisse erkennen. Bei sternenklarem Himmel sehen wir, wenn wir genau hinschauen sogar ein paar Krater, Einschläge von Unerwartetem. Womöglich ist es das, was den Mond so sonderbar macht. Es würde etwas wichtiges Fehlen, wenn es nicht diese Unebenheiten gäbe. Dieses Unperfekte, was ihn unvergleichbar macht. Etwas manchmal so helles und immer in Bewegung, etwas was immer wieder den Weg zu uns findet und sich dabei von nichts aus der Bahn bringen lässt. 

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Meine nächste RAW SOUL ist @catt . Eine so inspirierende Seele und zugleich so facettenreich und wunderbar in ihrer Musik. Sie erfüllt mich seit Jahren mit ihrer Kunst, Kreativität und liebevollen Art und gibt mir immer wieder den Anstoß sich selbst zu verwirklichen und die innere Hürde zu überwinden. Ich hoffe sie gibt auch euch mit den kommenden Zeilen etwas inspirierendes mit auf den Weg.

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 „…One day you’ll see it clear“
☁️ Sich nicht von der kommerziellen Musik-Industrie mitreißen zu lassen, den kreativen Gedanken die eigene ungestörte Entwicklung geben, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann. Sich Zeit zu geben, in sich zu ruhen, und sich sicher zu sein, dass alles im Fluss ist und irgendwann klar erkennbar sein wird. Was für eine Lebensaufgabe und wertvoller Gedanke zugleich.

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🌙 „Mit dem Mond begann eine Transformation, die noch immer kein festes Ziel erreicht hat. Ich lerne noch immer, wie wichtig Zeit ist, Ruhe, frischer Nährboden sozusagen, auf dem wieder etwas Neues wachsen kann. Und so kitschig das auch klingt, manchmal spricht „Moon“, das ursprünglich an jemand anderen gerichtet war, jetzt sogar zu mir: „so don’t you worry, my dear, one day you’ll see it clear“.

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☁️ „Moon“ war das erste Stück Musik von CATT, das den Weg in die Öffentlichkeit fand. Obwohl sie schon gesungen hat bevor sie laufen und sprechen konnte, war es ein langer Prozess bis zu dem Gedanken, die Gefühle und Impressionen in die eigene, individuelle Musik zu transformieren. „Mit 11 schrieb ich heimlich Songs am Flügel auf fantasiereichem Wurschtelenglisch, aber das durfte niemand hören, ich sang sehr lang sehr heimlich. Es entwickelte sich mit der Zeit eine Art Sog hin zu musikalischem Input, neuen Instrumenten, eine Art Fernweh.“

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WEG ZUR MUSIK
„Der Flügel stand schon immer da, ich habe gespielt, seit ich dran kam. Beide Eltern tief verwurzelt in der Kirchenmusik (daher auch die Blechbläser), legten Wert auf musikalische Früherziehung. Also das Pauschalprogramm: Musikschule, Klavier- und Flötenunterricht, Posaune, Kirchenmusik-Kreise verschiedener Art. Auf dem Land (Drei- Häuser-Dorf in Norddeutschland) gab’s nicht so viel, was musikalisch gefördert und dort angeknüpft hätte, wo man vielleicht in der Großstadt mehr Möglichkeiten hat.“ 

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☁️ @catt hatte der „acht-Stunden-am-Tag-üben“-Philosophie, um in der „aufstrebenden Jungpianisten“-Liga mithalten zu können nie wirklich viel Bedeutung beigemessen. Der Gedanke regelmäßig Auftritte zu spielen, was automatisch damit verbunden ist, wenn man viele Jahre klassischen Klavierunterricht bekam, war eher mit Blackouts und ziemlichen Druck verbunden. Aber nur durch diesen Weg, den seit Jahrhunderten festgeschrieben Noten eine Chance zu geben gespielt zu werden, war es möglich, dass sich mit der Zeit immer mehr Nebenstränge entwickelten. 

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„Heimlich wünschte ich mir, im Posaunenchor Solostimmen zugeordnet zu bekommen, wenn das nicht der Fall war, improvisierte ich nebenbei im Kopf welche, während ich Bach- Choräle dahinleierte. Ich nahm mit dem Kinderkassettenrekorder Variationen aller möglichen Songs auf, die ich so aufschnappte, improvisierte aus einer Mischung aus Akkorden und Klassik-Phrasen spontane Stücke. Auf Autofahrten mit der Familie wurden alle mit mehrstimmigen Roadtrip-Vokal-Arrangements genervt. Mit einer Nena- CD, die ich mit 6 geschenkt bekam, begann ich meine fortan immer größer werdende CD-Sammlung.“

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„Nach der Schule bin ich glücklicherweise durch viele „Zufälle“ oder einfach ein gutes folgen der Intuition nach Berlin gekommen, hab Musikproduktion studiert. In Berlin war ich glücklich über jeden musikalischen Job, hab fast alles angenommen und ausprobiert. Gesangsparts auf Elektrobeats, Klavier- und Bläserjobs für viele Bandprojekte, Transkriptionen für „Arrangement-Haie“, Filmmusik für Industriebetriebe. Irrungen und Wirrungen einer neuen Stadt, einer unerforschten Szene, lehrreiche Erfahrungen, naive Anfänge im Bandspiel. Langsam größer erscheinende Namen. Arbeiten für andere bis zum Rande der Selbstaufgabe mit 21. Ich wollte nicht mehr nur in der zweiten Reihe stehen. „Moon“ war das erste Lied, das ich schrieb und an einen großen Produzenten schickte, mit dem ich zuvor viele Pop-Produktionen gemacht habe. Er war begeistert und wollte es sogar produzieren. Seit dem kam ein innerer Stein ins Rollen. Ich sortierte mehr und mehr andere Jobs aus. Kam in der Berliner Indie-Szene an. Veröffentlichte auf eigene Faust drei Songs und lernte, was es bedeutet, ein Musikprojekt mit allem, was dahinter steckt, allein auf die Beine zu stellen. Menschen, die ich seit Jahren bewundere, wurden auf meine Musik aufmerksam.“

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☁️ Was für ein inspirierender Gedanke zu sehen, was geschehen kann, wenn man sich traut dem Mond in sich die Möglichkeit zu geben gesehen zu werden. Zu leuchten und Vertrauen in sich und die eigene, ungestörte Entwicklung zu haben. Den Wandel zuzulassen und davon zu zehren immer weiter wachsen zu dürfen.

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HERAUSFORDERUNG
„Meine größte Herausforderung ist mittlerweile seit bestimmt 1-2 Jahren, meine Zeit und meine Kraft besser einzuteilen. Sich in der Berufswelt der freiberuflichen Musikerin nicht von der Leistungsgesellschaft/-generation überrollen zu lassen. Manchmal muss ich mich zum „Nein“-sagen zwingen lassen und manchmal zum Urlaub nehmen. Dabei ist reisen so wichtig. Oder ein Morgen auf dem Balkon mit der zweiten Tasse Kaffee. Ich liebe es, mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren und ein neues Album zu entdecken. Jetzt gerade zum Beispiel hab ich begonnen, Sophie Hunger’s Lebenswerk von 2007 an, fast so wie eine Netflixserie, durchzuhören. Ich bin ganz gespannt, wohin sich die musikalische Geschichte entwickelt. Oder meiner Neben-Begeisterung nachzukommen, medizinisch-/ spirituelle Bücher zu lesen, irgendwie hab ich eine riesige Neugier nach dem Großenganzen in mir. Wenn man teilbar wäre, würde ich nebenbei noch Physik und fernöstliche Heilpraktik studieren. Und Cello lernen. Ist aber auch ok, nicht alles zu machen.“

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Zu wissen wie schön und wertvoll es ist sich jeder Intuition in einem voll und ganz hingeben zu können. Sich sicher zu sein, dass alles einer stetigen Transformation unterliegt und mit der Zeit in die für sich vorgesehene Bahn kommen wird. Es als Stärke von sich anzunehmen viele Interessen zu haben und das Leben und sich selbst immer wieder von einer anderen Perspektive betrachten zu dürfen.

 

„Man lernt im Leben ja relativ schnell, egal, was man macht, dass es immer ganz viele Wege gibt. Und dass es eigentlich egal ist, welchen dieser Wege man einschlägt, weil sie alle nur Werkzeuge auf der Reise sind. Die Hauptsache ist, man bleibt in Bewegung. Ich möchte lernen, diese Gedanken und Gefühle, den Mut und auch die Schwierigkeiten in meiner Musik zugänglich zu machen und damit vielleicht Menschen etwas zu geben, so wie ich mir aus der Kunst anderer die Kraft tanke. Das wäre wunderschön!“

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CATT & BAND

Catharina Schorling (Gesang/Piano/Bläser)

Michèl Martins Almeida (Drums) 

Paul Rundel (Bass/Geige/Gesang)

Tara Doyle (Gesang/Piano/Perc.)

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